Restaurierung Rahmen (a) - Trasp
Katja Ling-Zeggio

Katja Ling-Zeggio

Restaurierung eines Gemälderahmens für das Brandenburg-Preußen Museum in Wustrau

Der Rahmen kam von einem Händler aus Italien. Er sollte für eine neu angefertigte Kopie eines Portraits von Sophie-Charlotte von Hannover restauriert werden.

Der Rahmen war stark beschädigt. Es fehlten alle Eck-Ornamente und viele der umlaufenden Blatt Rocaillen. Das einstige Gold war beinahe komplett von Bronzefarbe überzogen. Bevor die Ergänzung der fehlenden Teile beginnen konnte, musste der gesamte Rahmen zunächst von dem Bronzeüberzug befreit werden.

Die Phasen der Restaurierung

Restaurierung Rahmen Holzarbeiten

1. Ornamente in Holz nachgeschnitzt

Die fehlenden Muschel und Blatt Ornamente, die die Ecken verzierten wurden in Lindenholz nachgeschnitzt, ebenso die an der Kante entlanglaufenden Blatt Rocaillen.
Die Ornamentbänder, die auf der kleinen, dem Bild zugewandten Stufe sowie an der äußeren Rahmenkante entlang laufen wurden mit Drückmasse (ein Gemisch aus Leim, Kreiden und Harz) ergänzt.

2. Ergänzte Ornamentteile mit Kreidegrund grundiert

Als nächstes wurden alle ergänzten Teile mit Hautleim und Kreidegrund grundiert, um den nötigen Untergrund für eine Poliment Vergoldung zu schaffen. Nachdem alles fein versäubert und geschliffen war, konnte man wie folgt weiter verfahren.

Restaurierung Rahmen Masseverzierung
Restaurierung Rahmen Vergoldung

3. Flächen mit Poliment für die Vergoldung vorbereitet

Die zu vergoldenden Flächen wurden mit gelbem und schwarzem Poliment bearbeitet. Anhand des Befundes an den originalen Vergoldungen konnte die Farbigkeit des Poliments festgestellt und entsprechend ergänzt werden. Da das Blattgold hauchdünn ist, scheint die Farbe des Poliments durch und gibt dem Gold einen kühlen oder warmen Ton.

4. Glanzgold vergoldet

Als erstes wurden die Glanzgold Partien vergoldet. Nach einer gewissen Trocknungszeit wurde die Vergoldung mit dem Achat poliert, bis sie glänzte wie massives Gold.

Restaurierung Rahmen Vergoldung
Vergoldung Rahmen

5. Mattgold vergoldet

Als letztes wurde das Mattgold angelegt. Die Flächen wurden vorgeleimt, damit das Gold auch ohne polieren genug Haftung hat. Nach einer Trocknungszeit wurden die Goldblättchen niedergenetzt, dabei wurden die Überstände des Goldes entfernt.

6. Gold getönt und patiniert

Um dem Rahmen ein seinem alter entsprechendes, antikes Aussehen zu geben, musste das neue Gold mit einer leichten Tönung überzogen werden. Die Höhen der Vergoldung wurden leicht durchgerieben um Abnützungsspuren zu imitieren. Zum Schluss kam noch etwas Patina in die Tiefen des Ornaments. Das wirkt wie eine altersbedingte Verschmutzung und verstärkt die Tiefenwirkung der Ornamente.

Rahmen Restaurierung

Rahmen nach der Restaurierung

Der Rahmen hat ca. 50Kg gewogen. Eine kleine Herausforderung war das „Handling“ des Objekts.
Auch die Räumlichkeiten spielten eine wichtige Rolle bei der Restaurierung. Meine Werkstatt musste weitgehend ausgeräumt werden um für diese Arbeit genug Raum zu lassen.
Als Aufhängung wurde ein Stahldraht an den Seitenschenkeln des Rahmens angebracht. So wird das große Gewicht am besten verteilt und führt nicht zu neuen Schäden am Rahmen.

Stilrahmen Restaurierung

Restaurierter Gemälderahmen

Portrait der Sophie-Charlotte von Hannover, von Chr. Wetzel nach G. Romandon (ca. 1690) bei dem Brandenburg-Preußen Museum in Wustrau.

Rahmen Museum

 

 

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